Kieferorthopädische Korrekturen
Wenn durch Zahn- oder Kieferfehlstellungen funktionelle Einschränkungen oder Schmerzen entstehen, bedarf es einer kieferorthopädischen Korrektur. Während beim Menschen hier die „Schönheit“ der Zahnstellung im Vordergrund steht, ist bei Hund und Katze die Funktion und die Vermeidung von Schmerz ausschlaggebend.
Bei Hunden ist die häufigste Fehlstellung der Caninuseng- oder steilstand. Hierbei nimmt der Unterkiefereckzahn beim Maulschluss nicht seinen vorgesehenen Platz zwischen dem äußeren Schneidezahn und dem Eckzahn im Oberkiefer ein. So kann der „fehlplatzierte“ Schneidezahn den gegengleichen Oberkiefereckzahn entweder nach hinten oder nach außen drängen, oder es kann auch zu Einbissverletzungen im harten Gaumen des Oberkiefers kommen.
Dehnplatten oder Aufbissschinen können hier in relativ kurzer Zeit Abhilfe schaffen und ein schmerzfreies Zubeißen ermöglichen.
Diese Fehlstellung ist meist bereits bei den Milchzähnen zu bemerken, wo s durch den Steilstand der Unterkiefereckzähne zu einem schmerzhaften Einbiss im Oberkiefer kommt. Diese Tiere sind häufig kopfscheu und verspüren beim Fressen und sogar beim Spielen Schmerzen. Hier ist es wichtig, bereits vor dem Zahnwechsel korrigierende einzugreifen.
Der Kreuzbiss ist bei Hunden ebenfalls häufig anzutreffen. Normalerweise steht im Scherengebiss des Hundes die Oberkieferscheidezähne eng Anliegens vor den Unterkieferschniedezähnen.
Beim Kreuzbiss kommt es zu einer Fehlstellung im Schneidezahnbereich.
Die Folgen hiervon sind fehlerhafte mechanische Belastungen im Schneidezahnbereich und damit das Entstehen von Entzündungen im Zahnhalteapparat (vor allem im Unterkiefer).
Die Korrektur erfolgt, je nach Ausprägung über Aufbissplatten, Stellschrauben, Gummizüge oder Metallplatten.